MEERSCHMERZ - MOŻE WSPÓŁDZIELNE

Beata Rojek The Dolphin and the Gang of Dolphins: Wojtek Furmaniak, MaÂgorzata Goliszewska, Raúl Hott, Patrycja Mastej, Iza Moczarna-Pasiek, Lindsay Parkhowell, Kamil Radek, ZoÅ›ka Reznik, Sonia Sobiech, Joulia Strauss + Growing Group of Guests

Kuratorin: Zofia Reznik the Dolphin

Mit besonderer Unterstützung von: Joanna Stembalska, Dominika Drozdowska (Studio BWA WrocÂaw)

 

»Meerschmerz« ist die Erfahrung von Beklemmung und Unzufriedenheit mit der physischen Umwelt. Dieser Begriff beschreibt in direkten Bezug zur Deutschen Romantik und zum Bedürfnis, spirituelle und materielle Aspekte der menschlichen Welterfahrung zu verbinden, das psychoemotionale Befinden einer Gruppe von Delfinen im Mittelmeer. Sie sind die Akteure in Beata Rojeks Projekt.


Der »Meerschmerz« dieser hochintelligenten Wesen wurde durch verschiedene, vom Menschen gezogene Trennlinien hervorgerufen, die tiefgreifende Folgen für das Ökosystem haben, in dem sie miteinander leben. Sprache und Kultur sowie die durch sie errichteten Barrieren, werden von den Delfinen als die Hauptquellen aller menschlichen Missverständnisse angesehen, die zu verschiedenen Konflikten in und um das Mittelmeer führten. Schon einmal hatten sie versucht, die Menschen zu warnen. Doch die Menschen haben die Botschaft nicht verstanden, woraufhin diese Tiere die Erde verlassen haben, wie Douglas Adams in seinem Science-Fiction-Roman »Macht’s gut, und danke für den Fisch« (1984) beschreibt. Dieses Mal haben sie beschlossen, sich diesem Problem mit einem anderen Ansatz zu nähern.

Die Multimedia-Installation ist das Ergebnis einer gemeinsamen Arbeit von Beata Rojek und einer Gruppe von Freunden, die zusammen die Gang der Delfine formen. Sie ist die Geschichte des Versuchs, einen gleichberechtigten Polylog (»Dialog mit vielen« ) ohne Worte zu schaffen. Das Projekt geht vom utopischen Konzept einer Insel aus, einer schwebenden »Biennale« der Kunst, einem neutralen Raum des kreativen Austauschs, der sich von Küste zu Küste bewegt und alle menschlichen Trennlinien überbrückt: geographische (drei Kontinente), politische (aktuell 23 Länder), sprachliche, kulturelle, religiöse und andere. Die Delfine stellen sich das als eine Holarchie vor, ein sich entwickelndes, selbstorganisierendes und offenes System im Gegensatz zu einer Hierarchie. Jedes Element ist gleichzeitig Teil und Ganzes, womit eine horizontale Kommunikation und die freie Bewegung der Formen möglich werden. Musikstücke, Gedichte, Zeichnungen und Animationen schaffen eine einladende Atmosphäre für Besucher verschiedener Herkunft. Das Projekt speist sich aus der Vielfalt der mediterranen Kultur und Geschichte mit dem Ziel, euro- und anthropozentrische Perspektiven hinter sich zu lassen und sie durch eine ganzheitliche Erzählung zu ersetzen.

Die HALLE 14 hat im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Wroclaw 2016 und in Kooperation mit dem Künstlerresidenzprogramm A-i-R Wro das Projekt nach Leipzig eingeladen. Das Projekt ist Epilog und kritischer Kommentar zur Ausstellung »Terra Mediterranea: In Action– Über den flüssigen Kontinent« (17. September bis 20. November 2016).

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