Halbjähriges, künstlerisches und medienpädagogisches Projekt mit Leipziger Schülerinnen der Helmholtzschule
In dem medienpädagogischen Kunstvermittlungsprojekt beschäftigten sich 11 bis 13-jährige Schülerinnen ein halbes Jahr lang mit dem aktuellen Phänomen des „Selfies“ und entwickelten kreative Spielarten der Selbstdarstellung und Selbstreflexion. Zu sehen war die Ausstellung im Anbau der HALLE 14 bis zum 2. April 2015, immer dienstags bis freitags von 11 bis 18 Uhr.
Das Selfie– also ein Selbstporträt, angefertigt zumeist mit mobilen, fotofähigen Kommunikationsgeräten– welches am besten sofort in den sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter und Co. geteilt wird, ist heutzutage allgegenwärtig. Alle tun es: Stars und Spitzenpolitiker ebenso wie der Normalbürger. Insbesondere unter Jugendlichen ist diese Art der Selbstdarstellung sehr beliebt und wird exzessiv betrieben. Doch sind die Heranwachsenden sich auch möglicher Schwierigkeiten oder gar Gefahren bewusst, die mit dem Phänomen Selfie einhergehen können?
Seit dem Herbst 2014 ergründeten die 11 bis 13-jährigen Schülerinnen der Helmholtzschule Leipzig zusammen mit den Kunstvermittlerinnen der HALLE 14, Ina Nitzsche und Paula Kanefendt, welche Rolle soziale Netzwerke im Alltag der Heranwachsenden spielen sowie in welcher Form sie sich im Internet präsentieren. Die Jugendlichen wurden dazu angeregt, sich kritisch mit ihrem Verhalten in Social-Media-Portalen auseinanderzusetzen und ihre Erfahrungen und Erkenntnisse anschließend künstlerisch mit Hilfe von digitaler Fotografie und Video wiederzugeben.
Dazu wurde unter anderem das Leipziger Künstlerduo „Art N More“, bestehend aus Paul Bowler und Georg Weißbach, eingeladen. Die beiden Aktions- und Medienkünstler inszenieren sich in selbstironischen Videos und Fotografien und zeigten den Teilnehmerinnen so einen weniger verkrampften und perfektionistischen Zugang zum Thema Selbstdarstellung. Nach dem Anfertigen eigener künstlerischer Arbeiten hatten die Schülerinnen abschließend die Möglichkeit, bei Deviate Industries Leipzig sich selbst Textilien mit neu gefundenen Selbstbildern und mittels Siebdruck zu gestalten. Die Ergebnisse des halbjährigen Projektes wurden in einer gemeinsam mit den Schülerinnen erarbeiteten Präsentation im Anbau der HALLE 14 gezeigt.
Das Projekt wurde gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, SLM.