Blühende Sumpflandschaften.

Ein Leseprogramm über Stauungen, Stockungen und die Produktivität des Stillstands.

Mit Christina Hünsche, Helga Lutz, Alexander Klose, Isabel Kranz, Nina Wiedemeyer (alle von Butis Butis) sowie deren Gäste Ilma Rakusa (Zürich) und Thomas Macho (Berlin)

15.03.2008

Stehende Gewässer haben keinen guten Ruf. Von der Antike bis heute werden einer beharrlichen Ideologie folgend Flüsse, Ströme, Dynamiken aller Art als positiv empfunden, während das Stillstehende, Stagnierende mindestens mit heimlichem Misstrauen beäugt, wenn nicht gar offen abgelehnt wird. Im Stillstand, so glaubt man, lauert das Schlechte, dasjenige, was es zu vermeiden, der Ort, von dem es sich fernzuhalten gilt, in ihm wittert man Krankheit, Wahnsinn und Tod.

Solch Politik und Lager übergreifender Glaube fordert Widerspruch heraus. Das Programm mit aktuellen und klassischen Texten aus Literatur, Wissenschaft und Kunst widmet sich den Kehrwassern, Strudeln und Untiefen im Strom der Geschichte: den Zonen des Stillstands, den Zauderern und Nicht-Handlern, den verrückten Zeitlichkeiten, den Widergängern, Untoten und Gespenstern.

Konzipiert und realisiert von Butis Butis (Weimar, Berlin).

Butis Butis ist Herausgeberin des einschlägigen Bandes »Stehende Gewässer. Medien der Stagnation«, diaphanes Verlag Zürich-Berlin: 2007.

Unterstützt vom Graduiertenkolleg »Mediale Historiographien« Weimar/Erfurt/Jena und diaphanes Verlag Zürich-Berlin, von der Stiftung Federkiel für zeitgenössische Kunst und Kultur sowie Weis + Volkmann Architektur