Koscher. Über die Freiheit im Verzicht und die Verlockungen verbotener Speisen am Beispiel jüdischer Speiseregeln
Screening des Korsakow-Films „Was heißt koscher für dich?“ und Gespräch mit Ruth Olshan (Regisseurin, Berlin), Dr. Mirjam Wenzel (Medienkuratorin, Jüdisches Museum Berlin) und Florian Thalhofer (Künstler und Filmemacher, Berlin)
Mi, 30. Oktober 2013
Das Essen spielt in jeder Religion eine zentrale Rolle. Ob es Speisegebote, Verhaltensregeln bei Tisch oder der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel sind. Der von Ruth Olshan im Auftrag des Jüdischen Museums Berlin gedrehte Korsakow-Film „Was bedeutet koscher für dich?“ (2009) widmet sich jüdischen Ernährungsregeln. In zahlreichen Interviews werden verschiedene Blickwinkel auf Speisegesetze und–rituale erkundet. Warum werden Milch und Fleisch getrennt? Wie kann man seine Speisegebote und Traditionen in einer nicht-jüdischen Gemeinschaft aufrecht erhalten? Und welche Rolle spielen Vegetarismus und organische Küche im jüdischen Speiseplan.
Dabei lässt die narrativ offene, nicht lineare Struktur des von Florian Thalhofer entwickelten Korsakows-Systems verschiedene Betrachtungsweisen zu, ohne selbst zu werten. Thalhofer entwickelte das System und das zugrundeliegende Computerprogramm 2000 für seinen Film „Das Korsakow-Syndrom“ und hat seitdem zahlreiche Filme damit gedreht. Einzelne Filmsequenzen werden dabei zu einem vom Zuschauer beeinflussbaren Ablauf zusammengefügt.
Im Gespräch stellten Korsakow-Erfinder Florian Thalhofer und die Medienkuratorin Dr. Mirjam Wenzelvom Jüdischen Museum Berlin, Film und Thema vor.
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