Lounge14 #12 - Bruder Schwester

Filmvorführung und Künstlergespräch mit Maria Mohr 

Mittwoch, 7. März 2012
 

Eine Ordensfrau liebt einen toten Mönch - ihre Nichte den eigenen verstorbenen Bruder. In ihrem Langfilmdebüt „Bruder Schwester“ erzählt die preisgekrönte Berliner Filmemacherin Maria Mohr die Geschichte ihrer Tante, einer Ordensschwester, die sich leidenschaftlich dem längst verstorbenen spanischen Mönch und Mystiker Rafael Arnáiz (1911-38) verschrieben hat. Fasziniert von dessen Leben zwischen christlicher Demut und ungestilltem Lebenshunger verbreitet Schwester Ingrid nimmermüde Namen und Werk Bruder Rafaels und trägt dabei stets ein Stück seiner Rippe in der Tasche. „Bruder Schwester“ folgt der Tante auf den Spuren Rafaels durch spanische Klöster und Landschaften bis zu dessen Heiligsprechung in Rom. Ebenso führt die Reise in die Erinnerungswelt der Filmemacherin, deren leiblicher Bruder nach schwerer Krankheit im Alter von 23 Jahren starb. Der war zwar kein Heiliger, hatte aber mit Rafael vieles gemein. 

Nach der Vorführung des Filmes im Rahmenprogramm der Ausstellung „What Happened to God?“ stellte Mohr ihre poetische Filmcollage im Gespräch vor und stellte Fragen wie: Wo ist die Freiheit hinter Klostermauern? Wann verwandelt sich Sehnsucht in Glauben? Welche Formen findet Leidenschaft, die nicht körperlich wird?

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