LOUNGE14
#6 - KULISSEN, KOSTÜME & KAMERAS
Sommerkino zur Ausstellung „An das Gerät!“
Do, 1. Juli 2010
Eintritt frei
mit den Filmen „Der Perückenmacher“ von Annette & Steffen Schäffler, „Link– Everybody Wants A Piece of Nature“ von Tea Mäkipää sowie „Gig“, „Play >>“ und „Popcorn“ von Liisa Lounila.
Die Vehikel zeitgenössischer Kunst in unserer Ausstellung „An das Gerät!“ weckten im Betrachter das Bedürfnis, auch die Ergebnisse ihres Einsatzes zu sehen. Anlässlich der Lounge14 #6 veranstalteten wir ein Sommerkino mit den Filmen zu Annette und Steffen Schäfflers Kulisse, Teas Mäkipääs Kostüm und Liisa Lounilas selbstgebauter 360º-Lochkamera.
Annette & Steffen Schäffler
The Periwig-Maker (deutsch: Der Perückenmacher, OmU, 1999, 14:45 min)
London im September 1665: Die Pestplage erreicht ihren Höhepunkt. Einen Monat hat sich der Perückenmacher schon in seinem Laden eingeschlossen, um sich nicht zu infizieren. Durch die Schaufenster beobachtet er das Sterben in der Straße. Mehrfach bittet ein von der Krankheit gezeichnetes Mädchen um seine Hilfe, doch die Angst vor der Pest ist stärker als sein Mitleid. Als das Kind stirbt, trifft er eine folgenreiche Entscheidung.
Der vielfach ausgezeichnete und für den Oscar nominierte Puppentrickfilm basiert auf Daniel Defoes Buch „Die Pest zu London“, der Schauspieler Kenneth Branagh lieh dem Erzähler seine Stimme und die Puppen stammen aus der berühmten, britische Werkstatt Mackinnon & Saunders.
Tea Mäkipää
Link– Everybody Wants A Piece of Nature (deutsch: Link– Alle wollen ein Stück Natur, in englischer Sprache, 2009, 20:58 min)
Auf einer kleinen Insel Finnlands lebt Link mit seiner Mutter ein einfaches Leben inmitten der Natur. Link ist das Resultat einer folgenreichen Verwechslung in einer Samenbank. Links Mutter wurde statt mit Menschen- mit Affensamen künstlich befruchtet. Sie gebar ihn als Mischwesen– weder Affe, noch Mensch. Das Familienidyll wird durch die Ankunft einer New Yorker Journalistin jäh gestört. Während sich Link in den Neuankömmling verliebt, sucht die Mutter gemeinsam mit Links Freundin Aino nach einem Weg, die Idylle wieder herzustellen.
Liisa Lounila
Popcorn (2001, 4:30 min)
Play >> (2003, 5:00 min)
Gig (2007, 3:50 min)
Liisa Lounilas Videokunst friert den Zeitlauf ein, um den Augenblick filmisch auszudehnen. Ihre selbstgebaute 360º-Lochkamera ermöglichte es dem Betrachter, im Bullet-Time-Effekt einer Patronenkugel gleich durch die Szenerie zu fliegen. Popcorn werfende Jugendliche umkreist die Kamera im gleichnamigen Film. In „Play >>“ manövriert das filmische Auge durch die eingefrorenen Besucher einer Berliner Untergrundkneipe, während „Gig“ das Publikum eines Popkonzerts beobachtet. Die still gestellten Gesten und die Veränderung der Haltung während der Überblendungen ergeben den Stoff der Filmerzählung. Lounilas Filmästhetik bewegt sich zwischen hollywoodesken Spezialeffekten und einfachstem fotografischen Handwerk.
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