Neue Nachbarschaft/Moabit
Lesung aus dem Buch »Neue Heimat? « und Gespräch mit Marina Naprushkina (Künstlerin, Berlin)
Donnerstag, 8. Februar 2018, 19 Uhr
Die »Neue Nachbarschaft/Moabit« nahm 2013 als eine Einzelinitiative der Künstlerin Marina Naprushkina ihren Anfang in einer Berliner Notunterkunft. Es sollten die Bewohner unterstützt und die Nachbarschaft auf die katastrophale Unterbringungssituation aufmerksam gemacht werden. Daraus ist heute eine der größten, selbstorganisierten Initiativen in Deutschland geworden, die über großzügige, eigene Räume in Berlin-Mitte verfügt und fester Bestandteil der Moabiter Kulturproduktion ist. In den vielfältigen Projekten, Angeboten und Programmen steht das gemeinsame Lernen im Vordergrund. Es geht um die aktive Gestaltung des nachbarschaftlichen Miteinanders. 2017 erhielt die Initiative »Neue Nachbarschaft/Moabit« den ECF European Culture Foundation Award.
Marina Naprushkinas Buch »Neue Heimat?« begleitet diese Entwicklung von den ersten Kunstkursen im Flüchtlingswohnheim Berlin-Moabit und liefert dabei teils sehr intime Einblicke in das Leben der Geflüchteten, berichtet von maroden Heimen, den täglichen Kämpfen mit der Bürokratie und dem Fremdsein, aber auch von Beispielen großer Menschlichkeit. Es ist eine Bestandsaufnahme des Berliner Flüchtlingsalltags in kurzen Sequenzen: »Es ist das Buch der Stunde. Manchmal geht es auch nur darum, ein Netz aufzuspannen, in dem die Realität, die tägliche, absurde, formlose, sich verfängt« (Andreas Kilb in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung).
Die Initiative »Neue Nachbarschaft/Moabit« ist Teil der aktuellen Ausstellung »Räume sozialer Produktion« in der HALLE 14. Exemplarische Geschichten aus dem Buch wurden während der Veranstaltung von Johannes Koch (Sprachwissenschaftler und aktuell Student am Deutschen Literaturinstitut Leipzig) vorgetragen, die im Gespräch mit der Künstlerin ergänzt und vertieft wurden.
Weitere Informationen zur Initiative unter neuenachbarschaft.de