AKTUELL / CURRENT

Thessaloniki – Leipzig 2024

Theo Prodromidis & Despoina Vaxevanidi

 

Leipzig und Thessaloniki feiern aktuell 40. Jubiläum ihrer Städtepartnerschaft. Unser Austauschprogramm findet bereits im 7. Jahr statt. Wir freuen uns, die diesjährigen Stipendiat:innen vorzustellen. Die Jury hat am 28. März 2024 getagt und aus allen Einsendungen Theo Prodromidis und Despoina Vaxevanidi ausgewählt. Sie bestand aus Aikaterini Gegisian (Künstlerin, Thessaloniki/London), Eleni Michaelidi (Kuratorin, Athen/Leipzig) und Oliver Kossack (Rektor der Hochschule für Bildende Künste, Dresden).

Der griechische Künstler Theo Prodromidis wird sich von Mai bis Juni in Leipzig mit Fragen der persönlichen Familiengeschichte, der künstlerischen Praxis als erzählerischer Strategie im Zusammenhang mit Wohnraumpolitik und anderen Kämpfen um soziale Gerechtigkeit beschäftigen.

Die griechische Künstlerin Despoina Vaxevanidi setzt sich im Juli und August in ihrem Projekt mit der Geschichte der Arbeiter:innenbewegung in beiden Städten anhand des Lebens und Wirkens von Abraham Benaroya (1887-1979) in Thessaloniki und Karl Liebknecht (1871-1919) in Leipzig auseinander.

Thessaloniki – Leipzig 2024

Emrah Gökdemir – Aktueller Stipendiat in Thessaloniki

Mai bis Juli 2024

Anfang Mai hat der Performance-Künstler Emrah Gökdemir aus Leipzig seine dreimonatige Residenz am Goethe-Institut Thessaloniki begonnen. Künstlerisch verbindet der im südtürkischen Antakya geborene Kunstschaffende anthropologische Arbeitsweisen mit Medien wie Performance und Film sowie mit der Gestaltung von Gärten und kulinarischen Praktiken. Jenseits seines Kunstschaffens ist Gökdemir auch als Kurator und Organisator zahlreicher Festivals, Veranstaltungen und Ausstellungen performativer Kunst regional und international tätig.

Gökdemir interessiert sich für die Transformation der Stadt Thessaloniki aufgrund bedeutender historischer Ereignisse, die hier zu verschiedenen Zeiten stattfanden, sowie für die Orte, die von vertriebenen Gemeinschaften zurückgelassen wurden, deren heutige Nutzung und die lokalen Geschichten. Dazu zählen Orte wie der Eisenbahnfriedhof in Thessaloniki, aktuell ungenutzte Moscheen, verlassene Villen und industrielle Räume, die man überall in der Stadt findet. Der Künstler erlebt die mehrschichtige Struktur der Stadt durch Spaziergänge und Fotografien und beabsichtigt, diese Forschung in performative Handlungen zu übersetzen.

Weitere Informationen über Emrah Gökdemir auf Instagram 

Razi Uddin

Stipendium der Martin Roth-Initiative

August 2023 bis Juli 2024

Anfang August 2023 hat Razi Uddin aus Karatschi in Pakistan ein zwölfmonatiges Stipendium bei uns angetreten. Uddin arbeitet in den Bereichen Dokumentarfilm und bildende Kunst. Hauptsächlich in Film und Fotografie, aber auch in Mixed-Media-Arbeiten setzt sich Uddin mit den Feinheiten von menschlichen Erfahrungen auseinander und zeichnet die eigene künstlerische Entwicklung nach.

Für den Kurzfilm „A Train to Home“ (2019) arbeitete Uddin mit marginalisierten Gemeinschaften in Karatschi zusammen, die von Vertreibung betroffen sind: Durch die Instandsetzung des Eisenbahnnetzes wurden ihre improvisierten Behausungen entlang der Gleise von einem Tag zum anderen dem Erdboden gleichgemacht. Während des Aufenthaltes in Leipzig wird Uddin an einem Video- und Fotoprojekt arbeiten, das Kultur und Geschichtsfragmenten nachspürt, die während des Kolonialismus und der Teilung des indischen Subkontinents verloren gingen.

Weitere Informationen über Razi Uddin unter www.raziuddin.com

Das Stipendium wird gefördert von